Endlich in der Heimat: Etablierung des FC Hansa Rostock in den Bundesligaalltag


  • Grüßt euch!


    Nach meinem ersten Ausflug in Erfurt werde ich mich nun meinem Lieblingsverein anschließen. Um mir die Arbeit zu erschweren, habe ich mir im Editor Verbindlichkeiten in Höhe von 19,65 Millionen Euro aufgebrummt. Nach etlichen Jahren in der 3. Liga möchte ich nicht gleich konkurrenzfähig wirken und mich nicht schnell durch gezielte, große Transfers zu einem Aufstiegsaspiranten entwickeln. Vielmehr sollen Spieler mit Potential aus dem Ausland, aus unteren Ligen und aus den Nachwuchsleistungszentren der Kogge und anderen, etablierten Bundesligamannschaften verpflichtet werden, um Transferprofit zu erwirtschaften, die den finanziellen Spielraum erhöhen sowie die Kernsanierung des Vereins vorantreiben sollen. Ich übernehme den Verein als Vereinsbesitzer, damit ich trotz der Schulden noch finanziellen Spielraum habe. Sollte es sportlich nicht laufen, werde ich je nach Auffassung den Verein verlassen, damit eine Entlassung möglich erscheint. Der erste Tag am Bord der Kogge beginnt mit der obligatorischen Trainervorstellung vor der Presse:



    Journalist: Herzlich Willkommen in Rostock! Wie sehen Ihre Ziele für die kommende Saison aus? Können Sie uns Einblicke geben, in welche Richtung Ihre Ausrichtung in dieser Saison geht?

    Ich: Vielen Dank! Als Aufsteiger kann es nur ein primäres Ziel geben: den Klassenerhalt. In der Vorbereitung werde ich die Mannschaft kennen lernen und meine Ideen, wie ich Fußball spielen möchte, den Jungs weitergeben. Ich möchte Wert legen auf ein schnelles, erfolgreiches Umschaltspiel und eine sichere, geordnete Defensive. Als Neuling in der Liga wird es wichtig sein, die Torchancen effizient zu nutzen und in jedem Spiel alles dafür zu geben, Punkte einzufahren. Ein bevorzugtes System habe ich dafür nicht, ich muss in erster Linie erstmal die Mannschaft kennen lernen und mit Ihnen zusammen die bestmögliche Ausrichtung finden.

    Journalist: Das Transferfenster ist offen, wonach halten Sie Ausschau?
    Ich: Aktuell plane ich mit dem Kader, den wir zur Verfügung haben. Von außen betrachtet ist der Kader qualitativ und quantitativ gut besetzt und benötigt keinerlei Verstärkungen für das Erreichen unserer Ziele. Es wäre jedoch vermessen zu sagen, dass wir den Markt nicht beobachten. Die Vorbereitung steht an und Verletzungen sowie Abgänge können dafür sorgen, dass wir zum Handeln gezwungen werden.



    Nach der kurzen Pressekonferenz lerne ich die Mannschaft bei der ersten Einheit kennen. Mein Mitarbeiterstab, meine Vorbereitung sowie meinen Kader werde ich darauffolgend vorstellen.



  • Das Team

    Die Transferphase beginnt und der Kader steht auf dem Prüfstand für die Mission Klassenerhalt. Nach meiner Meinung finde ich bei der Kogge einen breiten und erfahrenen Kader vor, den ich nur bedingt verändern mag. Während ich den Kader analysierte, habe ich mich für eine 4-3-3 Formation zum Start in die Saison entschieden. Die meisten Positionen sind aufgrund des Konkurrenzkampfes noch nicht final besetzt und werden bis zum Auftakt gegen den KSC hart umkämpft sein. Lediglich Markus Kolke und Hanno Behrens sind in der Startelf (stand jetzt) gesetzt. In beiden Fällen lässt sich die Stammplatzgarantie anhand ihrer Erfahrung im Vergleich zu ihren Konkurrenten begründen. Die Aufstellung könnte zum Saisonbeginn wie folgt aussehen:


    Kolke - Rizzuto/Neidhart, Meißner/Malone, Roßbach/Riedel, Scherff/Meier - Behrens, Fröde/Rhein, Bahn/Ingelsson - Omladic/Breier, Verhoek/Munsy, Mamba/Schumacher


    Zusätzlich stehen noch Ben Voll (TW), Tobias Schwede (LV/LF) und Björn Rother (DM/RV) zur Verfügung, die alle eher Außenseiterchancen für einen Stammplatz haben. Haris Duljevic ist noch rund einen Monat verletzt und wird danach behutsam aufgebaut. Letztlich entscheiden die Eindrücke der Vorbereitung und die meines Trainerteams inklusive mir für die ideale Ausrichtung im Ligaalltag.





    Mein Mitarbeiterstab habe ich aus finanziellen Gründen recht kompakt gehalten und besteht ausschließlich aus Mitarbeitern, die eine Vergangenheit bei der Kogge haben. Als Co-Trainer habe ich Wolfgang Funkel engagiert, der schon unter verschiedenen Trainern als Co-Trainer bei Hansa gearbeitet hat und vier Jahre an der Ostsee verbrachte. Den Amateurbereich übernimmt Uwe Ehlers, der schon länger im Verein aktiv ist und als Bindeglied zwischen U23 und Profimannschaft fungiert. Den Posten des Nachwuchstrainers hat Stefan “Paule” Beinlich angenommen. Es sollen zukünftig Spieler aus dem Nachwuchsbereich zu Profis geformt werden. Torwarttrainer Dirk Orlishausen und Fitnesstrainer Björn Bornholdt komplettieren das Trainerteam.

    Die medizinische Abteilung bleibt mit Frank Bartel und Frank Scheller unverändert. Als Marketingmanager arbeitet Arvid Langschwager, der nebenbei auch Ehrenamtler für Hansa-TV ist. Fanbeauftragter ist Martin Brochier, der auch schon lange Jahre das Fanleben im Verein organisiert. Zusätzlich arbeiten fünf Scouts für Hansa: Martin Pieckenhagen ist Chefscout und hat durch seine Kontakte den niederländischen, belgischen und französischen Fußball im Fokus. Rade Prica hat als Schwede den skandinavischen Raum inklusive Dänemark im Auge, der traditionell eine wichtige Bedeutung für die Kogge hat. Djordjije Cetkovic beschafft dem Verein Informationen auf dem Balkan. Kai Bülow wird sich nach seinem Karriereende mit der regionalen Jugendarbeit beschäftigen und dort scouten. Matthias Schober, als letzter im Bunde, scoutet überregional im Jugendbereich und behält den Westen des Landes im Blick.


    Nun kann die Vorbereitung starten. Mit fünf Testspielen und ein Trainingslager im Münsterland sollten die Voraussetzung gegeben sein, sich optimal auf die Saison vorbereiten zu können. Einen Überblick der anstehenden Aufgaben seht ihr hier:




    Im nachfolgenden Bericht werden dann die Eindrücke der Vorbereitung dokumentiert, gegebenenfalls Transfers getätigt und der Saisonstart steht an.


  • Die Vorbereitung

    Die Vorbereitung verlief soweit nach Plan. Die Jungs haben gut mitgezogen und verbesserten sich in vielen Bereichen. Diese Entwicklung zeigte sich auch in den Ergebnissen: Beim lockeren Einspielen gegen Verbandsligist Anker Wismar geben wir uns zwar keine Blöße, jedoch fehlte zeitweise die Dominanz in unserem Spiel. Im zweiten Spiel gegen die Sportfreunde Lotte aus der Regionalliga West reichte ein frühes Tor zum Sieg und gegen Westfalia Herne brauchten wir lange zum Torerfolg. In Woche drei angekommen liefen die Automatismen deutlich besser und wir gewinnen souverän gegen den SV Rödinghausen. Beim Härtetest gegen Göteborg im heimischen Ostseestadion sah es lange nach einer Nullnummer aus, ehe wir es zum Ende noch auf unsere Seite ziehen konnten.

    In den Fokus spielten sich vor allem die jungen Jonathan Meier und Kevin Schumacher. Letzterer glänzte mit einer Topform vor dem Ligaauftakt und schaffte es völlig zurecht in das Spieltagsaufgebot. Verlierer war zum einen Hanno Behrens, der durch zwei kleine Blessuren nur Teile der Vorbereitung absolvieren konnte und Pascal Breier, der als einziger offensiver in der Vorbereitung ohne Torerfolg blieb.


    Die Ergebnisse im Überblick:

    FC Anker Wismar (A) (Verbandsliga MV) 5:1

    Tore: Omladic (2x), Verhoek, Munsy, Sam (Probespieler)

    Sportfreunde Lotte (N) (Regionalliga West) 1:0

    Tor: Ingelsson

    SC Westfalia Herne (N) (Oberliga Westfalen) 2:0

    Tore: Munsy, Mamba

    SV Rödinghausen (N) (Regionalliga West) 5:1

    Tore: Ingelsson, Bahn, Roßbach, Fröde, Hansen (Probespieler)

    IFK Göteborg (H) (Allsvenskan (1.Liga Schweden)) 2:0

    Tore: Rhein, Meier



    Transfers und Gerüchte

    Schon vor der Saison war mir klar, dass ich Luis Klatte als dritten Torwart abgeben werde. Fünf Torhüter für zwei Mannschaften (Anmerkung: Die "Amas" von Hansa spielen in der Oberliga NOFV Nord) waren mir einfach zu viel. Luis Klatte wechselte schon in der ersten Vorbereitungswoche für 55.000 Euro Ablöse zu Energie Cottbus. Meinen Kader wollte ich zwar nicht zwingend verstärken, jedoch bin ich beim Sondieren des Markts auf die Vereinslosen Sidney Sam (RA) und Hendrik Hansen (IV) gestoßen. Beide haben ein einwöchiges Probetraining absolviert und hinterließen einen bleibenden Eindruck. Auch wenn keiner der beiden mit Stammspielerpotential herausstachen, erhielten beide einen Vertragsentwurf. Üblicherweise sind vereinslose Spieler zwar ablösefrei, fordern jedoch ein recht hohes Grundgehalt. In den ersten Gesprächen scheiterten die Wechsel beider Spieler. Trotzdem konnte ich mit Marco Schikora vom FSV Zwickau noch einen vielseitigen Spieler für mich gewinnen. Marco kann sowohl auf beiden defensiven Außenbahnen als auch auf seiner vertrauten Sechs spielen und verschärft somit den Konkurrenzkampf einmal mehr. Für ihn überwiesen wir 160.000 Euro Ablöse. Ansonsten gab es noch einige Veränderungen in der U23, auf die ich in einen separaten Beitrag zeitnah eingehen werde.







    Saisonstart

    Das Anschwitzen hat ein Ende und wir starten motiviert und selbstbewusst in die Saison. Gegner ist im heimischen Ostseestadion der Karlsruher SC. Einen Gegner, den ich im Mittelfeld der Liga am Saisonende sehe und gespickt ist mit einigen gediegenen Spielern wie Gondorf oder Hofmann aber auch Talente wie Breithaupt. Wir nehmen eine aus meiner Sicht leichte Außenseiterrolle an, wollen aber aggressiv agieren und die drei Punkte mitnehmen.

    Durch den spontanen Ausfall von Bahn bekommt Hanno Behrens trotz durchwachsener Vorbereitung seine Chance von Beginn an. Wir beginnen gut und überzeugend, belohnen uns früh durch den Treffer von Streli Mamba nach klasse Vorarbeit von Lukas Fröde mit der Führung. Nach dem Tor kamen die Gäste besser ins Spiel: Nach einer Glanztat von Markus Kolke war "Kolle" in der zweiten Situation geschlagen, nachdem der Nachschuss nach einer Ecke unglücklich abfälschte. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch mit dem Glück auf unserer Seite: Nach einer missglückten Ecke findet Ingelsson per Flanke den Fuß von John Verhoek und es steht 2:1 zur Pause. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie ein wenig, ehe Schleusener den Stellungsfehler von Rechtsverteidiger Rizzuto nutzte und ausglich. Kurz vor Ende der Partie, als ich mich schon mit der Punkteteilung anfreundete, schlug der eingewechselte Simon Rhein eine gut getimte Ecke in den Sechzehner, die John Verhoek gegen einen zögernden KSC Schlussmann per Kopf zum Siegtreffer nutzte. Der Auftakt ist somit geglückt und es fehlen noch 37 Punkte zum Erreichen des Klassenerhalts.




    FCH: Kolke - Rizzuto, Meißner, Roßbach, Meier (68. Neidhart) - Ingelsson, Fröde (79. Malone), Behrens (60. Rhein - Omladic (60. Munsy), Verhoek, Mamba (68. Schumacher)

  • androo85

    Closed the thread.

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